Heute ist die beeindruckende Gedenkstätte weltweit für ihre Schönheit bekannt. Vielmehr noch sogar, denn sie gilt als das Hauptwerk aller Kunstschöpfungen des bayrischen Monarchen. Und: Die Walhalla liegt in unmittelbarer Nähe zu Regensburg und direkt an der Donau. Vom Marktort Donaustauf aus ist sie praktisch gar nicht zu übersehen und sorgt immer wieder für jede Menge Aufsehen.
Erbaut wurde die Walhalla, die heute etwa 10 Kilometer östlich von Regensburg entfernt am Rand des bayrischen Waldes zu finden ist, von 1830 bis 1842. Die Grundsteinlegung fand dabei am 18. November 1830 unter der Aufsicht von Architekt Leo von Klenze und König Ludwig I. statt. Bei der festlichen Fertigstellung am 18. Oktober 1842 zierten die Hallen der Walhalla bereits 64 Büsten, die insgesamt 160 Personen ehrten. Personen, die durch besondere oder gar heldenhafte Taten zu Lebzeiten aus der Menge herausstachen. Heute werden in der Walhalla 195 Menschen, Gruppen oder besondere Taten geehrt - in Form von 130 Büsten und 65 Gedenktafeln. Erst jüngst im Jahre 2006 hat der Freistaat Bayern, der die Walhalla heute sein Eigen nennt, drei weitere Büsten in die Hallen aufgenommen. Diese gedenken an Carl Friedrich Gauß, Edith Stein und Heinrich Heine und ihre Taten. Jedoch kann jeder Deutsche und jede deutsche Interessengruppe die Aufnahme einer besonderen Persönlichkeit in die Walhalla beantragen.
Beim Bau der Walhalla wählte Architekt Leo von Klenze absichtlich die etwas knifflige Lage auf einem Hügel in der Nähe von Regensburg und damit auch in der Nähe des gotischen Doms. Der tragische Hintergrund, der König Ludwig I. im 19. Jahrhundert auf die Idee brachte eine Ruhm- und Ehrenhalle in Regensburg zu bauen, war die damalige Erniedrigung Deutschlands durch die Truppen Napoleons. In den Hallen sollten aber nicht nur herausstechende Taten geehrt werden, sondern auch Geschichten. Geschichten, die es wert sind und wert waren, auch in Zukunft erzählt zu werden.
]]>Als Kriterien für die Ernennung Regensburgs zur Weltkulturerbe-Stadt hat das Welterbekommitee folgenden Punkte herausgestellt. Zunächst wurde die herausragende Stellung der Architektur Regensburgs mit Stadtamhof als mittelalterliches Handelszentrum hervorgehoben, sowie der daraus resultierende Einfluss der Stadt auf den nördlichen Alpenraum, denn Regensburg war sowohl wichtiger Handelsplatz, sowie Verbindung zu den Seidenstraßen. Man kann heute noch überall die Einflüsse erkennen.
Als weiteres Kriterium nannte das Welterbekommitee die Tatsache, dass die Altstadt ein wichtiges Zeugnis kultureller Traditionen darstelle, denn sowohl im Hochmittelalter, als auch in jüngerer Zeit wurde vorrangig Regensburg als Tagungsort für Reichsversammlungen gewählt. Zahlreiche historische Gebäude spiegeln dies wider.
Und schließlich befand das Kommitee, dass in Regensburg mit Stadtamhof die einzelnen Entwicklungsstufen zu einer herausragenden mittelalterlichen Handelsstadt, insbesondere für die Zeit vom 11. bis 14. Jahrhundert, besonders gut zu erkennen seien.
Am 24. November 2007 wurde anlässlich der Überreichung der Weltkulturerbe Urkunde in Regensburg ein großes Fest gefeiert. Mit Regensburg hat das Welterbekommitee sicherlich eine gute Wahl getroffen, denn die herausragende Lage der Stadt und ihre lange und bewegte Geschichte repräsentieren die Zeit des Mittelalters auf unvergleichliche Weise.
Für das Jahr 2011 hat das Kommitee 111 Pfahlbauten in Europa, darunter auch solche in Baden Württemberg und Bayern, als besonders schützenswert herausgestellt und zum Weltkulturerbe ernannt.
Nur ein paar Gehminuten vom Regensburger Dom finden Sie das fürstliche Schloss St. Emmeram, auch Schloss Thurn und Taxis genannt. Das bayrische Prunk-Schloss, das größer ist als der Buckingham Palast, liegt wunderschön eingebettet in den Grüngürtel, der die Regensburger Altstadt umgibt.
Bis 1810 war es eines der bedeutendsten Benediktinerklöster, und der klösterliche Charakter ist auch heute noch, beispielsweise im Kreuzgang, erhalten geblieben. Er stellt so, neben der prachtvollen Festarchitektur, ein entscheidendes Merkmal des baulichen Charakters von St. Emmeram dar.
Um die Wende vom 7. zum 8. Jahrhundert gegründet, zählte die heutige Residenz der Fürsten Thurn und Taxis zu einer der wichtigsten kulturellen Stätten Europas, in der nicht nur der christliche Glaube, sondern auch Kunst und Wissenschaft gepflegt wurden.
Die Besonderheiten des Schlosses, das auch besichtigt werden kann, umfassen die Prunkräume mit Wandteppichen der Brüsseler Zeit, sowie einen Teil des Kreuzganges und einige Gebäude aus dem ältesten Teil des Klosters. Viele Klosterräume wurden zu Prunkräumen umgebaut, aber der Kreuzgang wurde nicht verändert. Weiters sind im Marstallmuseum historische Kutschen zu sehen. 1810 erwarb die adelige Familie das Kloster und erteilte Jean Baptiste Métivier den Auftrag, es zur Residenz umzugestalten.
Ein Rundgang durch das Schloss bietet Ihnen die Gelegenheit, in vergangene Zeiten einzutauchen, und die Geschichte des Klosters, sowie auch des Adelsgeschlechts der Thurn und Taxis Revue passieren zu lassen.
Das Schloss wird bis heute von Angehörigen der Familie von Thurn und Taxis bewohnt. Es ist die Residenz von Fürstin Gloria, Tochter des Grafen von Schönburg-Glauchau, sowie ihres 1983 geborenen Sohnes, Fürst Albert II, der für seine Vorliebe für Autorennen bekannt ist. Die Fürstin führt seit dem Tod ihres Mannes das riesige Familienunternehmen und ist für die moderne Umstrukturierung und die aktive, dynamische Führung des fürstlichen Hauses verantwortlich.
Auf ihre Initiative sind die Schlossfestspiele und der Weihnachtsmarkt entstanden. Die fürstlichen Räume können auch für verschiedene Anlässe gemietet werden. Gloria gelingt es immer wieder, das Interesse der Medien zu wecken und Besucher für St. Emmeram zu interessieren, so zum Beispiel mit ihrem "Schlossrap", in dem sie das Prunk-Schloss besingt.
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