Die Steinerne Brücke in Regensburg – Ein Wahrzeichen der Stadt

Neben dem Dom ist die Steinerne Brücke wohl das bedeutendste Wahrzeichen der Stadt Regensburg. Die Steinbrücke, die mit 14 Bögen die Stadtteile Innenstadt (Altstadt) und Stadtamhof verbindet, gilt als Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst. Sie bietet einen prächtigen Ausblick auf den Dom, die Altstadt und den "Wurstkuchl", die älteste Wurstbraterei der Welt.

Geschichte

Als großes Vorbild für den Brückenbau des 12. und 13. Jahrhundert wurde die Steinerne Brücke Regensburg vermutlich zwischen 1134 und 1146 erbaut. Mehr als 800 Jahre war sie die einzige Möglichkeit, die Donau in Regensburg zu überqueren. Ludwig VII benutzte die Brücke, um mit seinem Kreuzfahrerheer trockenen Fußes das andere Ufer der Donau zu erreichen.

Im Laufe der Zeit hatte die Brücke viel zu erleiden. Brände bei Belagerungen, ein Eisstoß, der den mittleren der insgesamt drei Türme zerstörte. Sprengungen einzelner Teile im 30jährigen Krieg und im Zweiten Weltkrieg. Von den drei ursprünglichen Brückentürmen blieb nur der südliche Turm bis heute. Er wird heute als kleines Museum genutzt.

Eine Brücke - Zwei Legenden

Um die Steinerne Brücke Regensburg ranken sich gleich zwei Legenden. Zum einen soll der Teufel dem Brückenbauer in Regensburg beim Bau der Brücke geholfen haben. Denn dieser hatte eine Wette mit dem Dombauer abgeschlossen, wollte als Erster den Bau vollenden. Als Lohn sollte der Teufel die ersten drei Seelen erhalten, die über die Brücke gingen. Der Brückenbauer gewann die Wette, ließ aber bei der Eröffnung als erstes einen Hahn, einen Hund und eine Henne über die Brücke laufen. Aus Rache versuchte der Teufel, die Brücke zu zerstören, doch erreichte nur, dass sich ein Buckel bildete. Dieser gilt heute als besonderes Merkmal der Brücke.

Das "Bruckmandl", eine männliche Steinfigur auf der Brücke, sei eine Ehrung für den Mann gewesen, der während des Baues den Brückenmeister stets über die Fortschritte des Dombau auf dem Laufenden gehalten habe, sagt die zweite Legende. Allerdings wurde mit dem Bau des Domes erst 1273, also mehr als 100 Jahre später, begonnen.

Diese und ähnliche Sagen gibt es für viele Brücken. Sie resultieren aus dem mittelalterlichen Glauben der Menschen, dass die Errichtung von Bauwerken im Wasser nur mit Hilfe des Teufels möglich seien.

Heutiger Zustand

Bereits im 16. und 17. Jahrhundert gab es einige Ausbesserungen, so wurden Steinbrüstungen durch Sandsteinplatten ersetzt und eine hölzerne Rampe durch ein eisernes Gerüst. 1950 wurden Betonplatten auf der Brüstung verlegt.

Umwelt und Verkehrsbelastungen haben der Brücke im Laufe der Neuzeit arg zugesetzt. Die Brücke wurde für den Verkehr gesperrt und 2010 begann man mit einer denkmaloptimierten Sanierung, die bis 2014 abgeschlossen sein soll. Lange gesucht hat man nach den passenden Grünsandsteinen. Über 1000 Probebohrungen haben die Geologen benötigt, bevor man in der Nähe von Ihrlerstein endlich fündig wurde.

Die Steinerne Brücke in Regensburg ist aber nicht die einzige Brücke, die Aufmerksamkeit erregt. Die Eiserne Brücke (oder auch der Eiserne Steg genannt) zieht vor allem Liebespaare an. Denn, wie in vielen Städten mit Eisenbrücken weltweit, hängen auch hier die Paare Schlösser mit ihren eingravierten Namen an die Brüstung und werfen, zum Zeichen immerwährender Liebe, die Schlüssel anschließend ins Wasser.